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Inforeihe: Darm

Sina Hellinger • Juli 09, 2019

#healthfact

Teil 1: Wie ist ein gesunder Darm aufgebaut?

Ein gesunder Darm besteht aus bestimmten Schichten:
• Ganz außen findet sich sich eine Bindegewebsschicht, die den ganzen Darm umhüllt und Nerven und Blutgefäße beinhaltet.

• Wenn man eine Schicht tiefer blickt, folgt die Muskelschicht, die für Darmbewegungen und den Transport der Nahrung zuständig ist.

• Noch ein Stück tiefer befindet sich die Submukosa. Sie ist wieder eine Bindegewebsschicht, die dieses Mal aber die Muskelschicht mit der Schleimhaut des Darms verbindet.

• Die innerste Schicht des Darms ist dann die Schleimhaut oder Mukosa. Sie kommt mit der verdauten Nahrung in Kontakt, schützt die anderen Gewebeschichten vor den aggressiven Verdauungssäften und nimmt die Stoffe aus der Nahrung auf, die wir zum Leben benötigen und hält alles andere draußen.

Auf der Schleimhaut befindet sich jetzt nur noch die # Darmflora . Sie besteht aus unterschiedlichen Bakterien, die unserem Darm bei der Verdauung helfen sollen. Mehr zur Darmflora folgt im nächsten Teil.

Teil 2: Was ist eine Darmflora?

Die Darmflora ist eine der wichtigsten Bestandteile unseres Darms. Wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, bekommen wir nicht nur Probleme mit der Verdauung, sondern auch bei der Immunabwehr, unser Hormonsystem gerät aus dem Gleichgewicht, wir entwickeln allerhand Allergien und Unverträglichkeiten und neben Kopfschmerzen können sich auch noch alle möglichen anderen Symptome zeigen.

Die Darmflora besteht nun aus einer Vielzahl an Bakterien, die die schlechten Keime im Zaum halten sollen und unseren Darm unter anderem bei der Verdauung unterstützen.

Es gibt etwa 1000 verschiedene Darmbakterien, die sind allerdings nicht bei jedem Menschen gleich vertreten. Man hat aus diesen 1000 etwa 150 Arten in seinem Darm.


Teil 3: Aufgaben der Darmflora

Die wichtigste Aufgabe der Darmflora ist es, Krankheitserreger bei der Ausbreitung zu hindern. Das geschieht erstmal durch die durchgehende Besiedelung des Darms mit nützlichen Bakterien und zweitens durch ein bestimmtes Milieu, dass die Bakterien bilden. Es gibt zum Beispiel säuernde Bakterien, die ein saures Milieu schaffen in dem sich Krankheitserreger nicht mehr wohl fühlen.

Eine weitere Aufgabe ist die Unterstützung des Immunsystems. Vor allem in Kindesalter lernt unser Immunsystem hier die guten von den schlechten Bakterien zu unterscheiden und wird in der Immunabwehr trainiert.

Eine ebenfalls sehr wichtige Aufgabe ist die Unterstützung der Verdauung. Die angesiedelten Bakterien zersetzen schwer verdauliche Nahrungsbestandteile, wie zum Beispiel Ballaststoffe, die der Darm selbst nicht verwerten könnte.

Neben Stoffwechselprodukten bilden die Bakterien auch wichtige Hormone und Vitamine die unser Körper benötigt. Die Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren sind wichtig für die Versorgung unserer Darmschleimhaut. Hormone wie Serotonin werden dank unserer Darmflora moduliert und unter anderem wird Vitamin K, was wichtig für unsere Blutgerinnung ist, sogar von ihr produziert.

Und zu dem Allem schützen uns unsere Darmbakterien auch noch, in dem sie Schadstoffe abbauen und unseren Darm entgiften. So gelangen zum Beispiel krebsfördernde Substanzen nicht so leicht in unseren Körper, um uns zu schaden.

Teil 4: Leaky Gut bedeutet durchlässiger Darm, doch was genau ist mit einem durchlässigen Darm gemeint?

Bei einem Leaky Gut ist nun diese schützende Schleimhautschicht und funktionierende Darmflora nicht mehr ausreichend vorhanden, wodurch wichtige Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden können und dafür aber Bakterien, Gifte und Stoffwechselprodukte, die den Körper eigentlich verlassen sollten, in den Körper gelangen und hier Probleme, Krankheiten und Entzündungen verursachen können. Durch die Entzündungen, die auch an der Darmschleimhaut entstehen, wird sie darauf hin immer durchlässiger, wodurch noch mehr Toxine in den Körper gelangen.


Als Folge bekommen wir:

  • Durchfall
  • Blähungen
  • Sind ständig müde
  • Hautprobleme
  • Migräne
  • Bauchschmerzen
  • Allergien
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Muskelschmerzen

Und noch einige andere Beschwerden.

Teil 5: Wodurch kann ein Leaky Gut entstehen?

Eine falsch zusammen gesetzte Darmflora, also die Bakterien, die die Darmschleimhaut besiedeln und bei der Verdauung helfen sollten, sind hier nicht mehr im richtigen Verhältnis vertreten, wodurch zu viele fäulnis- & gärungsbildende Bakterien vorhanden sind, die die säuerungsbildenden Bakterien verdrängen. Hier entstehen dann üble Blähungen und teilweise auch Krämpfe.

Die Fäulnisflora greift mit der Zeit die Schleimhäute immer weiter an, wodurch diese immer dünner und durchlässiger wird - der Leaky Gut ist entstanden.


Ursachen die zu einer Fehlbesiedlung des Darms führen:

  • Fehlernährung, vor allem zu viel Zucker & Weizenprodukte
  • Medikamente, wie Antibiotika zerstören die natürliche Darmflora, wodurch schlechte Keime eine Chance haben sich auszubreiten
  • Stress

Teil 6: Was kann man bei einem Leaky-Gut-Syndrom tun?

Solang der Leaky Gut noch nicht stark ausgeprägt ist, kann man versuchen durch gesunde Ernährung mit wenig Zucker, Weizen und Weißmehl-Produkten die Darmflora wieder in die richtige Richtung zu lenken.


Hilft das nicht mehr, kann ich Ihnen nach umfangreicher Anamnese einen ganzheitlichen Therapieplan zur Regulation der Darmflora, Unterstützung des Immunsystem und Eindämmung bestehender Entzündungen erstellen. Kontaktieren sie mich hierfür gerne.


Interessante weiterführende Literatur

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