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die Menstruation

Sina Hellinger • Aug. 11, 2019
Die Menstruation begleitet uns Frauen einen großen Teil unseres Lebens. Dennoch hat man oft das Gefühl, dass es vielen unangenehm ist, wenn die "rote Tante" zu Besuch ist. Noch im Jahr 2017 war laut einer Studie von Plan International UK 48% der Mädchen ihre Periode peinlich. 

Und selbst unter Arbeitskolleginnen wird getuschelt, wenn man nach einem Tampon fragen muss, als wäre es ein heikles Thema, dass niemand hören dürfte. 

Einmal ganz von Anfang… die Menarche

Fangen wir erstmal ganz vorne an… Die erste Periode im Leben einer Frau ist die Menarche. Diese tritt im Schnitt mit 12,5 Jahren auf umfasst aber eine große Spannbreite von Jahren. Die einen haben sie besonders früh, teilweise schon in der Grundschule, andere dagegen sogar erst mit 15 oder 16. 
Damit diese Menarche aber eintreten kann, müssen in unserem Körper verschiedene Dinge erfüllt sein. Der Körper muss mit ausreichend Nährstoffen versorgt sein und damit die Menarche wirklich stattfinden kann, benötigt der Körper einen Fettanteil von mindestens 17% im Körper.  Wenn ein Mädchen also sehr wenig wiegt und besonders schlank ist, tritt die Menarche in der Regel erst spät auf oder kann sogar ganz ausbleiben.  

Damit sich aus der Menarche dann auch noch ein funktionierender Zyklus mit einem Eisprung entwickeln kann, benötigt der Körper sogar noch einen höherer Fettanteil von 22%.  Dieser Fettanteil im Körper soll sicherstellen, dass eine Frau oder ein Mädchen über genügend Reserven verfügt, um eine Schwangerschaft austragen zu können. 

Ein Vorbote, dass sich unser Körper langsam auf die erste Menstruation einstellt ist der Weißfluss. Das ist ein weißlicher Ausfluss, der in den Monaten bis zu 1 bis 2 Jahre vor der Menstruation beginnt. Da der Körper hier schon beginnt die Hormone zu bilden, entsteht dieser Weißfluss. Ab dem Moment, in dem ausreichend Hormone gebildet wurden, tritt dann unsere Menarche ein. 

Ist die Menarche nun eingetreten, muss sich der Körper nun erst einmal in dem ganzen Hormonchaos zurecht finden. In den ersten Jahren ist deshalb bei den meisten Mädchen der Zyklus noch nicht regelmäßig.

Wie läuft nun die Menstruation ab? 

Das an unserem Zyklus einige Hormone beteiligt sind, habe ich ja bereits in der letzten Inforeihe erwähnt. Für die Menstruation ist dabei besonders 
Der Abfall von Progesteron und Östrogen ausschlaggebend. Nach dem Eisprung wird durch den Gelbkörper vermehrt das Hormon Progesteron gebildet, welches unsere Gebärmutterschleimhaut zum Aufbau anregt und bei Befruchtung eine Schwangerschaft unterstützt. Bleibt diese Befruchtung aus zerfällt der Gelbkörper und die Progesteron-Produktion nimmt ab. Gleichzeitig fällt auch wieder das Östrogen ab. Wenn nun beide Hormone einen bestimmten Punkt unterschreiten wird die Menstruation ausgelöst. An diesem Punkt beginnt die Gebärmutter mit leichten Kontraktionen die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen und auszuschwemmen. Durchschnittlich verliert man während einer Menstruation etwa 65ml Blut. Den größten Teil davon an den ersten beiden Tagen der Periode.

Was bedeutet nun die Menstruation eigentlich für uns und unsere Körper?

Über die Menstruation wird nun die alte Schleimhaut abgelöst und ausgeschwemmt. Teilweise wird auch davon gesprochen, dass über die Menstruation entgiftet wird. In wieweit das zutrifft konnte bisher nicht geklärt werde, es liegt aber auf der Hand, dass es einer Reinigung gleichkommt, wenn alte Schleimhaut, die nicht mehr benötigt wird ausgeschwemmt wird und Platz für neues macht. Läuft unsere Menstruation nun aber nicht richtig ab, hat das weitreichende Folge für unseren Körper.  

Beschwerdebilder

Amenorrhoe

Das Ausbleiben der Periode, wird zwar nicht immer als "Problem" angesehen, ist für den Körper aber nicht optimal und zeigt, dass hier irgendwelche Schwachstellen zu Grunde liegen. 


Es gibt einmal die primäre Amenorrhoe, bei der erst gar keine Menarche auftritt. Die passiert vor allen Dingen bei starken Untergewicht, wie bei Magersucht oder auch bei bestimmten Erkrankungen. Abgesehen davon können auch genetische Störungen Ursache für die primäre Amenorrhoe sein, zum Beispiel das Turner- oder das Kallmann-Syndrom. Es gibt aber auch Mädchen bei denen Periode einfach nur sehr spät erst auftritt, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Dies tritt dann meist familiär gehäuft auf. 


Bei der sekundären Amenorrhoe, fällt die Periode plötzlich aus. Das kommt zum Beispiel ganz normal in der Schwangerschaft und Stillzeit oder nach den Wechseljahren vor, kann aber auch krankheitsbedingt vorkommen. 


Ursachen der sekundären Amenorrhoe:

 • PCOS 

 • Vorzeitige Wechseljahre 

 • Funktionsstörungen des Hypothalamus (durch: Stress, zu viel Sport, schlechte Ernährung, Magersucht, Mikronährstoffmangel, Depressionen, Strahlentherapie, Verletzungen) 

 • Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion 

 • Antibabypille 

 • Antidepressiva

 • Schock, Trauer


Seltener durch: 

 • Chronische Störungen von: Lunge, Verdauungstrakt, Blut, Niere, Leber 

 • Manche Autoimmunerkrankungen

 • Krebs

 • HIV

 • Cushing-Syndrom

 • Polypen, Myome 


Hypermenorrhoe

Die Hypermenorrhoe beschreibt die Verstärkte Menstruationsblutung. In der Regel spricht man hiervon ab etwa 80ml Blut pro Menstruation. 


Die Hypermenorrhoe führt dabei auch häufig zu einem begleitenden Eisenmangel,  gerade auch wenn die Menstruation nicht nur besonders stark ist, sondern auch noch besonders lange andauert. 


Häufig liegen hier hormonelle Störungen zu Grunde die für die verstärkte Blutung verantwortlich sind. Häufig kommt es auch zu verstärkter Blutung nach einer Geburt oder nach Einsetzen einer Spirale zur Verhütung. 

Weitere Ursachen die zur Hypermenorrhoe führen können sind:

 • Polypen und Myome 

 • Entzündungen von Gebärmutter o. Eileiter 

 • Endometriose

 • Hormonstörungen

 • Blutgerinnungsstörungen

 • Schilddrüsenerkrankungen

 • Herz- und Nierenerkrankungen 

 • Lebererkrankungen 

Dysmenorrhoe

Schmerzen und Krämpfe die während der Periode auftreten, werden als Dysmenorrhoe bezeichnet. Meistens treten diese Beschwerden in den ersten Jahren nach der Menarche auf und ohne feststellbare organische Ursache, in dem Fall werden sie als primäre Dysmenorrhoe benannt. Dennoch leiden viele Mädchen dabei so sehr, dass sie in dieser Zeit nicht einmal mehr zu Schule gehen können. 

Verstärkt werden die Beschwerden durch Rauchen, einen niedrigen BMI < 20 kg/m2, psychische Belastungen und körperliche o. sexuelle Gewalterfahrungen. 


Treten die Beschwerden erst später auf, spricht man von sekundärer Dysmenorrhoe. Hier gibt es organische Ursachen, die die Beschwerden erklären. 

 • Endometriose

 • Myome

 • Entzündungen von Gebärmutter, Eileiter o. Eierstöcken 

 • Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa 

prämenstruelles Syndrom

PMS oder das prämenstruelle Syndrom sind Beschwerden, die bei vielen Frauen in der Zeit zwischen Eisprung und Menstruation auftreten können.  Je nachdem wie stark eine Frau betroffen ist, zeigen sich die die PMS-Symptome schon kurz nach den Eisprung und halten bis zur Periode an. Bei anderen dagegen treten die Symptome nur Stunden bis wenige Tage vorher auf. 


Man geht davon aus, dass ca. 30-40% der Frauen von PMS betroffen sind. Die Symptome können sich hierbei in vielen verschiedenen Varianten zeigen.  Die Beschwerdebilder reichen hierbei von Stimmungsschwankungen, über Wassereinlagerungen, über Schmerzen und Krämpfe in unterschiedlicher Ausprägung,  bis hin zu Heißhungerattacken, Verdauungsproblemen, Erschöpfung und Migräne. 

Wie genau die Typen unterschieden werden wird dann nochmal in einer eigenen Reihe genauer unter die Lupe genommen. 


Die Ursachen sind nicht geklärt, man geht aber von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus, wie zum Beispiel: 


 • Mikronährstoffmangel

 • Hormonelle Störungen 

 • Erbliche Veranlagung 

 • Bewegungsmangel

 • Unzureichender Schlaf 

 • Hoher Nikotin- & Alkoholkonsum 

Stress

Behandlungsmöglichkeiten:

Bilder zur Verfügung gestellt von Junoandme. 
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Teil 1: Einleitung Teil 2: Palast des Kindes Teil 3: Der richtige Zeitpunkt Teil 4: Die Hormontriade Teil 5: Hormonelle Dysbalancen Teil 6: Libido Teil 7: unregelmäßige Zyklen Teil 8: Schwanger werden nach der Pille Teil 9: Mikronährstoffe in der Kinderwunschzeit Teil 10: PCOS & KiWu
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